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GeistReich

wer früher stirbt ist länger tot

Auf der Suche nach Geist und Geistern – Szenen einer Recherche

Die Geisteswissenschaften als wissenschaftliche Disziplinen werden an Universitäten immer mehr von den Natur- und Wirtschaftswissenschaften verdrängt. Doch während die Geisteswissenschaften in der akademischen Welt zunehmend marginalisiert werden, boomt in der Gesellschaft und in den Medien eine neue Spiritualität, die auf der Suche ist nach verlorenen Dimensionen des Geistes und guter Geister.
Die Teilnehmer der Werkstatt schauten zuerst in ein breites Panorama der transzendentalen Welten, die in Theater, Film, Medienperformance und virtueller Realität allgegenwärtig sind. Viele berühmte Dramen und Opern zeigen Götter- und Geistererscheinungen – die Orestie, die Bakchen, Orpheus, Hamlet, Ein Sommernachtstraum, Der Sturm, Faust, Der fliegende Holländer, Tannhäuser, Lohengrin, Der Ring des Nibelungen, Parsifal, die Märchen- und Zauberopern der Romantik bis hin zu Louis Andriessens Oper „De Materie“.
Auf der Bühne und der Leinwand hat sich eine neue Spiritualität ausgebreitet, die Post-Mortem-Phänomene, übersinnliche Fähigkeiten, Visionen und Konstruktionen von anderen und Parallelwelten thematisiert. Auch die Fremdbestimmtheit von Menschen durch dominierende Prägungen oder Erinnerungen an Verstorbene, Inbilder der Familie oder Déjà-vu-Erfahrungen gehören zum Thema. Auch die Geister, die Schauspieler rufen, wenn sie in die Rollen Anderer schlüpfen, prägen sich in die Identitäten der Darsteller ein, die daraus Kraft schöpfen können oder auch Schwierigkeiten erleben können, die gerufenen Geister wieder los zu werden.
Die Ethnologie und Anthropologie erforschen die Seelenvorstellungen, Ahnenkulte und die Kontaktformen mit Geistern in verschiedenen Kulturen und Weltanschauungen. Prof. Dr. Thomas Bargatzky stellte hier Beispiele aus einigen außereuropäischen Kulturen vor.
Nach der Infromationsphase formulierten die Teilnehmer eigene Themenschwerpunkte und Ideen zum Thema, die in einem Creative Wrtiting Prozess ausgestaltet wurden.
Mit regelmäßigen Übungen für Schauspieler und einem Stimmtraining wurde an der Darstellungstechnik gearbeitet, Videos und Musik produziert und die Szenenfolge inszeniert. Den Titel fand die Gruppe in einen Brainstorming.

 

Wissenschaftler auf Geistersuche: Flick und Ensemble

OpalGlutSeele: Luster


Texte und Dartsteller: Martin Borowski * Christian Bubenheim * Andreas Flick * Niklas Füllner * Angela Harter * Wiebke Hauschildt * Jan Hommer * Julia Hoppe * Kathrin Kneitz * Fabienne Küther * Juliane Luster * Imke Männel * Anja Pohl * Felix Rothenhäusler * Julia Schmidt * Tanja Schneider * Oliver Schraidt * Philipp Süßmann * Maike Tschorn

Konzept, Creative Writing Guide, Inszenierung Prof. Dr. Susanne Vill
Inszenierung der Szenen 5, 11, 14 Juliane Luster
Video, Ton Christian Bubenheim,
Andreas Flick
Licht Ronald Kropf
Regieassistenz Angela Harter, Jan Hommer,
Imke Männel
Programmheft Wiebke Hauschildt, Julia Schmidt
Souffleusen Anja Pohl, Fabienne Küther,
Imke Männel

Szenenfolge

1. Engelchen
2. Wissenschaftler auf Geistersuche
3. Santeria
4. Teufelchen
5. Samhain
6. Wissenschaftler auf Geistersuche
9. Wiedersehen im Jenseits
8. Wissenschaftler auf Geistersuche
9. Wissenschaftler auf Geistersuche
Engelchen
10. Avatar
11. Schauspieler
12. Engelchen
13. Wissenschaftler auf Geistersuche
14. OpalGlutSeele
15. Engelchen und Teufelchen
16. Wissenschaftler auf Geistersuche


Aufführungen
Bayreuth Theater im Audimax am See Februar 2004